7 Fakten zu Plastikmüll – und wie ich ihn vermeiden kann!

7 Fakten zu Plastikmüll – und wie ich ihn vermeiden kann!

7 Fakten zu Plastikmüll – und wie ich ihn vermeiden kann!

 

Ja was ist eigentlich Plastik? Und was ist so schlimm an dem ganzen Plastikmüll?

In diesem Blogbeitrag möchten wir Dich über Plastik und seine Gefahren aufklären und wie Du die Vermeidung von Plastikmüll im Alltag ganz leicht umsetzen kannst. Um zu den weiterführenden Links oder unseren Produkten zu gelangen, klicke im Text einfach auf die unterstrichenen Begriffe wie Umweltverschmutzung oder Vorratsbehälter aus Glas oder Keramik.

 

nachhaltig verpacken Mehrwegbehälter Glas Keramik

 

Mit unseren Tipps und Infos möchten wir Dein Umweltbewusstsein noch ein bisschen mehr schärfen. Und Du kannst uns wirklich glauben, es ist gar nicht so schwer oder kompliziert auf Plastik zu verzichten und auf recyclebare Alternativen umzusteigen.

 

Lass Dich inspirieren und ermutigen und Du wirst sehen, nach einiger Zeit wird Dir der Verzicht auf Plastik sogar Spaß machen und vielleicht motivierst Du dann auch Deine Familie und Freunde auch „grüner“ zu denken.

  

Mit uns wirst du schlauer!

Unsere 7 Fakten zum Plastikmüll klären dich über folgende Punkte auf:

 

  1. Was ist eigentlich Plastik?
  2. Was versteht man unter Mikroplastik?
  3. Wie viel Plastik landet im Müll?
  4. Wie kommt so viel Müll ins Meer?
  5. Warum ist Plastik im Meer so gefährlich
  6. Kann Plastik recycelt werden?
  7. Wie kann ich Plastik vermeiden

 

Und im Anschluss erhältst du praktikable Tipps um Plastik zu vermeiden oder sogar ganz ein Leben ohne Plastik führen zu können.

 

 

 

Was ist eigentlich Plastik?

 

Plastik ist im Grunde ein anderes Wort für Kunststoff.

 

Für die Herstellung von Plastik wird Erdöl benötigt. Dieser Erdrohstoff ist jedoch nur begrenzt verfügbar und die Förderung von Erdöl sowie die Herstellung von Plastik sind nicht umweltfreundlich.

Gewaltige Bohrtürme und -inseln fördern weltweit durch tiefe Bohrungen das Rohöl aus dem Erdinneren ans Tageslicht. Die Umweltverschmutzung durch die Förderung, Aufbereitung und den Transport durch Bohrunfälle, Pipeline-Schäden und Tankerunglücke sind enorm. Neben Umweltverschmutzungen und Klimawandel führen die globalen Erdölförderungen von gesundheitlichen Schäden über eine ungerechte Verteilung bis zu geopolitischen Konflikten.

Aus Erdöl wird nicht nur Kunststoff hergestellt, sondern auch Gas, Benzin, Petroleum und Gasöl. Um diese Stoffe zu erhalten, wird das Rohöl auf circa 400°C erhitzt und destilliert. Dabei werden viele giftige Gase freigesetzt.

 

Plastik ist leider sehr praktisch und kommt in so vielen Produkten vor. Deshalb wird die umweltschädliche Produktion nicht eingestellt. Forscher schätzen, dass bis zum Jahr 2050 weitere 34 Milliarden. Tonnen Kunststoff produziert werden.

Plastik kann nicht zerbrechen, ist langlebig und hat ein geringes Eigengewicht. Zudem hält es Lebensmittel länger frisch. Das führt dazu, dass 1/3 des hergestellten Plastiks für Verpackungen verwendet wird. Aber auch im Alltag begegnet uns überall Plastik. Das fängt schon morgens im Bad mit der Zahnbürste an. Kunststoff befindet sich im ganzen Haushalt und sogar im Haus, z.B. bestehen fast alle Fensterrahmen aus Kunststoff. Es ist schon wirklich erstaunlich in welchen Ausmaß sich Plastik in unserem Leben breit gemacht hat!

 

Was ist Mikroplastik?

 

Mikroplastik sind Kunststoffteilchen die zwischen 0,0001 und 2 Millimeter groß sind. Mikroplastik wird in zwei Typen unterschieden. Der primäre Mikrokunststoff wird überwiegend für die Verwendung in Reinigungs- und Kosmetikprodukten hergestellt. So sind die kleinen Kügelchen zum Beispiel in duschgels oder Peelings aufzufinden. Hier empfehlen wir dir auf zertifizierte Naturkosmetika zurück zu greifen. Denn Naturkosmetik enthält niemals Mikroplastik.

Dann gibt es noch sekundäres Mikroplastik. Das sind die Teilchen, die aus größeren, zerfallenen Plastikstücke, wie Plastiktüten im Meer oder Synthetikfasern von Sportkleidung in der Waschmaschine entstehen.

Das große Problem: wir Menschen verbreiten das Mikroplastik ganz unbewusst. Zum Beispiel spülen wir sie beim duschen oder Händewaschen in den Abfluss. Von dort gelangen die Partikel dann in die Gewässer. Dort werden sie von Wind und Wetter zu fast nicht mehr sichtbaren Teilen bearbeitet. Diese Partikel werden von den Fischen gefressen und können sie krank machen. So schließt sich der Kreis – denn wenn wir den Fisch fangen und essen, gelangt das Mikroplastik in den menschlichen Körper. Die medizinischen Folgen sind noch nicht bekannt. 

 

Wie viel Plastik landet im Müll?

 

Die Plastikmüll Statistik sagt, dass allein in Deutschland jährlich bis zu sechs Millionen Tonnen Kunststoffabfälle produziert werden; Tendenz steigend!

Die Ursache der Zunahme liegt unter anderem daran, dass immer mehr Kunststofflaschen hergestellt werden, frische Ware wie Obst vorverpackt wird, der Außer-Haus-Verzehr zugenommen hat und für Singlehaushalte kleinere Portionsgrößen abgepackt werden.

Jeder Deutsche produziert durchschnittlich 37 kg Plastikmüll nur aus Verpackungsmüll pro Jahr (Plastikmüll Statistik 2017). Davon wird aber nur etwa 42% recycelt; der Rest wird verbrannt, obwohl technisch wesentlich mehr möglich wäre.

 

Wie kommt so viel Plastikmüll ins Meer?

 

Der größte Teil des Plastikmülls gelangt von Land aus über die Flüsse in die Ozeane. Dies entweder aufgrund von achtlos weggeworfenem Müll (genannt  „Littering“ – kommt auch bei uns vor) oder durch ungesicherte oder wilde Deponien (hauptsächlich in Ländern, wo die Abfallwirtschaft nicht so gut funktioniert). Aber auch auf dem Meer werden Abfälle eingetragen, zum Beispiel wenn ein Fischernetz reißt oder absichtlich zurückgelassen wird und dann viele Jahre "weiterfischt" – das nennt man „Ghostfishing“, das heißt so viel wie Geisternetze. Dies kann eine große Gefahr für Meereslebewesen wie Robben und Wale sein aber auch für Seevögel, die sich allesamt darin verstricken und ertrinken können.

Man geht davon aus, dass durchschnittlich acht Millionen Tonnen Kunststoffabfälle pro Jahr ins Meer gelangen. Wenn du jetzt im Urlaub am Strand bist und an der Meeresoberfläche kaum Müll siehst, dann liegt es daran, dass der Großteil des Plastikmülls sich am Meeresboden befindet. Nur 1% des Mülls schwimmt an der Wasseroberfläche!

Wenn der Plastik-Konsum mit der aktuellen Geschwindigkeit voranschreitet, haben wir im Jahr 2050 dreimal mehr Plastik im Meer, als Fische!

 

 

Warum ist Plastik im Meer so gefährlich?

 

Jährlich verenden etwa 1.000.000 Seevögel und 100.000 Meeressäuger durch den Kontakt mit unserem Plastikmüll! (Plastikmüll Statistik 2016)

Die Tiere verhungern mit vollen Mägen, da Plastik den Verdauungsapparat verstopft, Wale und Delfine, aber auch Schildkröten, verfangen sich in alten Fischernetzen, ertrinken oder erleiden schwere Verletzungen bei Befreiungsversuchen.

Doch nicht nur physische Gefahren lauern. Bei den Zersetzungsprozessen werden gefährliche Inhaltsstoffe wie Bisphenol A, Phtalate oder Flammschutzmittel freigesetzt, die sich in der Nahrungskette anreichern und nachhaltig das Erbgut und den Hormonhaushalt mariner Lebewesen beeinflussen können. Der Kreislauf schließt sich, indem wenn wir diese Fische fangen und essen. Dann gelangt das Mikroplastik in den menschlichen Körper. Die medizinischen Folgen sind noch nicht bekannt. 

 

 

Kann Plastik recycelt werden?

 

Etwa die Hälfte der Kunststoffverpackungen, die im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne landen, wird recycelt. In der Sortierung der Mülldeponie werden die Verpackungen zunächst in verschiedene Materialströme aufgeteilt. Die Sortierung richtet sich dabei nach den eingesetzten Kunststoffarten.

 

Der Kunststoff Polyethylen, kurz PE steckt in der Hälfte aller Verpackungen. PE wird in der Regel stofflich recycelt. Aber auch hier wird eine PE-Shampooflasche nicht wieder zu einer PE-Shampooflasche, sondern bekommt ein zweites Leben in Folien, Müllsäcken oder Kabelisolierungen.

 

Ein Fünftel der Verpackungen sind aus Polypropylen, kurz PP hergestellt. Nach dem Recycling wird das Granulat ebenfalls häufig zu Folien verarbeitet.

 

Polyethylenterephthalat, kurz PET ist nach PE und PP der gebräuchlichste Kunststoff im Verpackungsbereich und wird häufig für Flaschen sowie Folien- und Blisterverpackungen eingesetzt. Vor allem PET von Getränkeflaschen gilt als sehr gut recycelbar und wird als Sekundärrohstoff zu Polyesterfasern verarbeitet und wieder für die neue PET-Flaschen-Produktion eingesetzt.

 

Die Stoffe, die die Sortiermaschine nicht erkennt (das ist durchschnittlich die Hälfte eines Gelben Sacks) wandern in die Müllverbrennungsanlage oder als Ersatzbrennstoff für Kraftwerke. Kunststoff hat nämlich einen hohen Heizwert. Dennoch solltest du nicht aufhören deinen Müll zu trennen. Denn nur getrennter Müll kann sortiert und recycelt werden.

 

 

Wie kann ich Plastik vermeiden?

 

Vielleicht denkst du dir, dass du doch gar nicht verantwortlich dafür bist, dass der Müll ins Meer gekippt wird. Grundsätzlich stimmt das auch. Aber überleg mal, wie diese Berge von Plastikmüll entstanden sind? Überschlag doch mal grob, was du nur heute an Müll produziert hast und wie viel davon aus Kunststoff bestanden hat. Und da solltest du ansetzen; denn es hilft schon, wenn man selber anfängt sein Müll-Verhalten zu ändern.

Als kleine Hilfe kann dir die 3-R-Regel dienen:

Reduce (Reduzieren): hinterfrage ob du bestimmte Dinge wirklich brauchst, wie z.B. den Strohhalm für dein Getränk, den Luftballon oder die Plastiktüte.

Re-Use (Wiederverwenden): verwende Dinge wieder bzw. benutze sie häufiger wie eine Stofftasche zum Einkaufen oder eine widerbefüllbare Trinkflasche.

Recycle (Wiederverwerten): trenne und entsorge deinen Müll richtig. Dann kann die Wirtschaft aus alt neu machen.

 

 

...weitere Tipps für den Alltag:

 

  • Im Badezimmer:
  • Benutze Seife am Stück! Die widerbefüllbare Seifenspender machen zwar weniger Müll als Einweg-Spender, aber Seife am Stück wird in vielen Shops komplett ohne Verpackung angeboten.
  • Verzichtet auf Einwegrasierer! Ein hochwertiges Rasierset aus Holz und Metall ist zum einen qualitativ viel besser und sieht im Bad auch viel hübscher aus.
  • Als Frau produziert man mit Tampons und Binden auch sehr viel Müll. Inzwischen gibt es Menstruationstassen aus Silikon oder waschbare Slipeinlagen aus Baumwolle. Am Anfang ist es vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber unterm Strich wirkt sich die Anschaffung sogar positiv auf das Portemonnaie aus.
  • Verzichte auf Einweg-Reinigungstücher und Wattepads! Greif zurück auf die guten alten Frottee Waschlappen mit Hautpflegeschaum, die nach Gebrauch in die Waschmaschine kommen.
  • Anstatt Papiertaschentücher auf Stofftaschentücher zurückgreifen. Was früher selbstverständlich war, sollte man wiederaufleben lassen.
  • Kokosöl verwenden! Das Naturprodukt ist so vielseitig einsetzbar und super gesund. Als Naturkosmetik ein wahrer Allrounder und auch in der Küche absolut empfehlenswert.
  • Stoffwindel statt Einwegwindel! Ja es ist nicht die angenehmste Art von Wäsche, aber dadurch wird enorm viel Müll gespart und du sparst eine Menge Geld.
  • Holzzahnbürsten (z.B. aus Bambus) mit Naturborsten statt den Plastikzahnbürsten. Das ist nicht nur gesünder, denn Plastik im Mund ist nicht gesund, zudem ist die Naturzahnbürste komplett kompostierbar.
  • Shampoo- und Duschgelflaschen wieder befüllen mit Nachfüllpacks.
  • Verwende Wattestäbchen aus Papier und Baumwolle.
  • Holzhaarbürste mit Wildschweinborsten; die Anschaffung lohnt sich doppelt, da Plastik dein Haar schädigt.
  • Lese das Kleingedruckte! Lade dir eine App aufs Handy, mit der du Produkte schneller identifizieren kannst, die Mikroplastik oder Palmöl enthalten. Empfehlenswert ist z.B. die kostenlose CodeCheck App.

 

  • Unterwegs und Aufbewahrung:
  • du brauchst keine Plastikdosen, verwende doch einfach gespülte Schraubgläser In den Gläsern kannst du außerdem wunderbar bevorraten und einfrieren.
  • Investiere in eine Lunchbox aus Edelstahl; diese ist langlebiger und sieht auch viel hübscher aus als die Vertreter aus Plastik.
  • Wenn To-Go Becher, dann bitte niemals mehr aus Einwegbechern, sondern in einem eigenen Thermobecher. Aber gönne dir doch eine Auszeit im Cafe und genieße in Ruhe den Kaffee aus einer normalen Tasse.
  • Mit Natron putzen!
  • Zum Einkaufen Jute-Beutel mitnehmen oder im Geschäft zur Bio-Einkaufstüte greifen.
  • Verzichte auf Plastik-Müllbeutel! Inzwischen gibt es im Handel plastikfreie Müllbeutel aus Maisstärke.

 

  • In der Küche:
  • Setze auf Küchenhelfer aus Holz (ideal wäre Bambusholz) oder Edelstahl.
  • Verzichte auf Küchenpapier! Die Stoff-Trockentücher sind genauso gut und vielseitig einsetzbar.
  • Genieß deinen Kaffee aus normalen Röstkaffee aus einem plastikfreien Kaffeebereiter und nicht aus Kaffeekapseln!
  • Investiere in eine gute Dauer-Backmatte. Dann brauchst du kein Backpapier mehr.
  • Lege dir selber eine Kräuterbeet an. Dann brauchst du keine eingepackten Kräutertöpfe aus dem Supermarkt kaufen.
  • Als Alternative zu Plastik Strohhalmen gibt es inzwischen sehr hübsche Modelle aus Bambus, Glas oder Edelstahl.
  • Spülbürsten, Schneidbretter, Eiswürfelformen etc. müssen nicht aus Plastik sein. Modelle aus Bambusholz oder Edelstahl sind nicht nur umweltfreundlicher, sie werten die Optik der Küche auch extrem auf.

 

  • Im Geschäft:
  • Milch und Joghurt im Glasbehälter nehmen, statt im Plastikbecher oder Tetrapack.
  • Obst und Gemüse ohne zusätzliche Verpackung kaufen. Im Bio-Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt sollte das kein Problem sein. Mit einem Gemüsenetz kannst du lose Sachen prima transportieren.
  • Brot im mitgebrachten Beutel
  • Den eigenen Korb oder Rucksack zum Einkaufen mitnehmen.
  • Selber frisch kochen und auf Fertiggerichte verzichten.
  • Aufschnitt kannst du plastikfrei einkaufen, wenn du deine eigenen Aufschnittdosen mit ins Geschäft nimmst und sie dort direkt befüllen lässt.
  • Kaufe lieber in Geschäften die nachhaltig und fair produzieren. Das ist vielleicht etwas teurer, aber wie viel Freude hast du wirklich an ein T-Shirt für 5 Euro von einer „Fast-Fashion“-Modekette?!
  • Trinke dein Wasser nicht mehr aus Plastik-Flaschen sondern direkt aus der Leitung. Das Leitungswasser in Deutschland kann man unbedenklich trinken, denn es gehört zu den reinsten der Welt. Fülle es einfach in eine Glaskaraffe oder Edelstahlflasche und schon hast du gar keinen Müll mehr produziert!

 

Es gibt noch so viele Möglichkeiten kaum oder keinen Müll mehr in bestimmten Bereichen zu produzieren. Sobald man angefangen hat bewusster zu handeln bzw. zu vermeiden, ergibt sich vieles von alleine. du musst einfach nur anfangen.

 

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